Gesetz über den Gebührentarif im Grundbuchwesen
                            Gesetz  ü  ber den Geb  ü  hrentarif im Grundbuchwesen  (Grundbuchgeb  ü  hrentarif)  Vom 27. September 2007 (Stand 1. Januar 2019)  Der Kantonsrat des Kantons Zug,  gest  ü  tzt   auf   Art.  954   des   Schweizerischen   Zivilgesetzbuches   (ZGB)   vom  10. Dezember 1907  1  )   sowie auf §  41  Bst.  b der Kantonsverfassung  2  )  ,  beschliesst:  1. Geltungsbereich und Begriffe
                        
                        
                    
                    
                    
                § 1 Geltungsbereich
                            1  Dieses   Gesetz   regelt   die   Erhebung   von   Grundbuchgeb  ü  hren   f  ü  r   die  Dienstleistungen des Amts f  ü  r Grundbuch und Geoinformation (AGG)  und  f  ü  r die Ben  ü  tzung des Grundbuches sowie den Ersatz von Auslagen.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                § 2 Grundbuchgeb
                            ü  hren
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Grundbuchgeb  ü  hren sind Geb  ü  hren f  ü  r die Dienstleistungen des Amts f  ü  r  Grundbuch   und   Geoinformation   (AGG)  und   die   Inanspruchnahme   des  Grundbuches.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Geb  ü  hren bemessen sich nach dem Aufwand und der Bedeutung des  Gesch  ä  fts.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 3 Auslagen
                            1  Auslagen sind Kosten, die dem Amt f  ü  r Grundbuch und Geoinformation  (AGG)  bei der Erf  ü  llung seiner Aufgaben erwachsen. Darunter fallen insbe    sondere die Kosten f  ü  r  Ü  bersetzungen, Abkl  ä  rungen, Porti und Telefonge    spr  ä  che.  *  1)  SR  210  2)  BGS  111.1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Auslagen sind separat zu ersetzen.  2. Allgemeine Bestimmungen
                        
                        
                    
                    
                    
                § 4 Geb
                            ü  hrenpflicht
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Geb  ü  hrenpflichtig ist:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  bei Hand  ä  nderungen die ver  ä  ussernde und die erwerbende Person zu  gleichen Teilen, soweit Gesetz oder Vertrag nichts anderes vorsehen;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  bei Pfanderrichtungen die Pfandbestellerin oder der Pfandbesteller;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  in   den  ü  brigen   F  ä  llen   die   Person,   in   deren   Auftrag   und   Namen   die  Dienstleistung   erbracht   wird   oder   die   Person,   welche   die   Grund    bucheinrichtung ben  ü  tzt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Parteien haften f  ü  r die Geb  ü  hren solidarisch.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Ist die ver  ä  ussernde oder die erwerbende Person von der Geb  ü  hr befreit,  schuldet die Partei, die die Geb  ü  hrenfreiheit nicht beanspruchen kann, ihren  Geb  ü  hrenanteil auch bei anderslautender Abrede.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 5 Geb
                            ü  hrenfreiheit
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Keine Geb  ü  hren werden erhoben:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  vom Bund, Kanton sowie von den zugerischen Einwohner, B  ü  rger,  und Kirchgemeinden und ihren Anstalten, soweit diese nach kantona    lem Recht steuerbefreit sind;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  f  ü  r     grundbuchliche     Vorg  ä  nge,     die     mit     Bodenverbesserungen  (Art.  954  Abs.  2 und Art.  703 ZGB) im Zusammenhang stehen, oder  die einen Bodenaustausch zur Abrundung landwirtschaftlicher Betrie    be zum Gegenstand haben;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  f  ü  r  Eintragungen,   die  infolge   einer  Regulierung  der  Kantonsgrenzen  notwendig sind;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            d)  f  ü  r   Pfandrechtserrichtungen   und   Anmerkungen   gem  ä  ss   Wohnraum    f  ö  rderungsgesetz  1  )  ;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            e)  f  ü  r den elektronischen Zugriff auf Daten des Grundbuches, die in  ö  f    fentlichen Datennetzen zur Verf  ü  gung gestellt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Soweit es das Gesetz nicht anders bestimmt, sind L  ö  schungen von Grund    bucheintr  ä  gen geb  ü  hrenfrei.  1)  BGS  851.211
                        
                        
                    
                    
                    
                § 6 Geb
                            ü  hrenerlass
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die zust  ä  ndige Direktion kann die geschuldeten Geb  ü  hren und Auslagen  auf Gesuch hin ganz oder teilweise erlassen:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  wenn f  ü  r die geb  ü  hrenpflichtige Person ein H  ä  rtefall vorliegt;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  wenn die Dienstleistung oder die Ben  ü  tzung des Grundbuches im  ö  f    fentlichen   Interesse   liegt   und   keine   wirtschaftlichen   Interessen   ver    folgt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Bei Verrichtungen von geringf  ü  giger Bedeutung kann das Amt f  ü  r Grund    buch und Geoinformation (AGG)  auf die Erhebung von Geb  ü  hren verzich    ten.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                § 7 Kostenvorschuss
                            1  Die   grundbuchliche   Dienstleistung  oder   Verrichtung   kann  von   der   Leis    tung eines Kostenvorschusses abh  ä  ngig gemacht werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Wird   innert   der   angesetzten   Frist   der   Vorschuss   nicht   geleistet,   besteht  kein Anspruch auf die verlangte T  ä  tigkeit. Diese Folge ist der Partei mit der  Aufforderung zur Leistung des Vorschusses schriftlich mitzuteilen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 8 Gesetzliches Pfandrecht
                            1  F  ü  r die Geb  ü  hren  und Auslagen besteht ein gesetzliches  Pfandrecht, das  allen privatrechtlichen  Belastungen vorgeht und im Grundbuch angemerkt  werden kann.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 9 Auskunfts und Mitwirkungspflicht
                            1  Die Parteien, die Urkundspersonen und das Handelsregisteramt haben dem  Amt f  ü  r Grundbuch und Geoinformation (AGG)  die f  ü  r die Berechnung der  Geb  ü  hren   erforderlichen   Ausk  ü  nfte   zu   erteilen   und   die   von   diesem  gew  ü  nschten Urkunden auszuh  ä  ndigen.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                § 10 Rechnungsstellung und Inkasso
                            1  Das   Amt  f  ü  r  Grundbuch  und  Geoinformation  (AGG)  ist  f  ü  r   die   Berech    nung der Geb  ü  hren zust  ä  ndig.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                § 11 Verj
                            ä  hrung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die Geb  ü  hrenforderung entsteht mit dem Vollzug der Dienstleistung durch  das Amt f  ü  r Grundbuch und Geoinformation (AGG)  und verj  ä  hrt nach zehn  Jahren.  *
                        
                        
                    
                    
                    
                § 12 Beschwerde
                            1  Gegen die Berechnung der Geb  ü  hren und Auslagen kann binnen zwanzig  Tagen   seit   Zustellung   der   Geb  ü  hrenrechnung   erstinstanzlich   beim   Regie    rungsrat   Verwaltungsbeschwerde   gef  ü  hrt   werden.   Das   Verfahren   richtet  sich nach dem Verwaltungsrechtspflegegesetz  1  )  .
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Geb  ü  hrenrechnung ist zu begr  ü  nden und mit einer Rechtsmittelbeleh    rung zu versehen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Nach unben  ü  tztem Ablauf der Beschwerdefrist oder nach rechtskr  ä  ftigem  Rechtsmittelentscheid   steht   die   Geb  ü  hrenrechnung   einem   vollstreckbaren  gerichtlichen Urteil gem  ä  ss Art.  80 SchKG  2  )   gleich.  3. Geb  ü  hrenbemessung
                        
                        
                    
                    
                    
                § 13 Grundsatz
                            1  Die Geb  ü  hren bemessen sich nach dem Zeitaufwand f  ü  r die Beratung, die  Kontrolle und den grundbuchlichen Vollzug des Gesch  ä  fts.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Stundenansatz betr  ä  gt Fr.  180.–. Die Geb  ü  hr ist f  ü  r jede angebrochene  Viertel Stunde geschuldet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Der  Regierungsrat  kann  die Geb  ü  hren  und den  Stundenansatz  der Teue    rung anpassen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 14 Gesch
                            ä  fte mit besonderer Bedeutung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Der  Bedeutung  des Gesch  ä  fts  wird  durch Multiplikation  der Geb  ü  hr  ge    m  ä  ss §  13 mit folgenden Faktoren Rechnung getragen:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  mit Faktor 4 bei Eigentums  ü  berg  ä  ngen an Grundst  ü  cken bis zu einer  Grenze von Fr.  6000.–;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  mit Faktor 4 bei Grundst  ü  cksteilungen und vereinigungen bis zu ei    ner Grenze von Fr.  17  000.–;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  mit Faktor 4 bei Stockwerkeigentumsbegr  ü  ndungen bis zu einer Gren    ze von Fr.  13  500.–;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            d)  mit Faktor 4 bei Begr  ü  ä  ndiger und dauernder Baurechte  bis zu einer Grenze von Fr.  7200.–;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            e)  mit Faktor 3 bei Pfanderrichtungen und Pfanderh  ö  hungen bis zu einer  Grenze von Fr.  4500.–;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            f)  mit   Faktor   3   bei   Vormerkung   eines   Kaufs,   Vorkaufs   oder   R  ü  ck    kaufsrechts bis zu einer Grenze von Fr.  2700.–;  1)  BGS  162.1  2)  SR  281.1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            g)  mit Faktor 2 bei Begr  ü  ndung einer Dienstbarkeit oder Grundlast bis zu  einer Grenze von Fr.  3000.–.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Umfasst ein Gesch  ä  ft mehrere grundbuchliche T  ä  tigkeiten gem  ä  ss Abs.  1,  wird die Geb  ü  hr gem  ä  ss §  13 mit dem h  ö  chsten Faktor multipliziert.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Ü  bersteigt die Geb  ü  hr die jeweilige Grenze von Abs.  1, entf  ä  llt die Faktor    gewichtung f  ü  r den die Grenze  ü  bersteigenden Betrag.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Bei   allen  ü  brigen   Gesch  ä  ften   und   bei   gemeinn  ü  tzigen   Institutionen,   die  nach   kantonalem   Recht   steuerbefreit   sind,   sowie   bei   Umstrukturierungen  nach dem Bundesgesetz  ü  ber Fusion, Spaltung, Umwandlung und Verm  ö    gens  ü  bertragung vom 3. Oktober 2003 (SR  212.301  ) berechnet sich die Ge    b  ü  hr nach §  13.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Der Regierungsrat kann die in Abs.  1 festgelegten Grenzwerte der Teue    rung anpassen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 15 Beurkundungsgeb
                            ü  hren
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Die   Geb  ü  hren   f  ü  r   Beurkundungen   und   Beglaubigungen   bemessen   sich  nach dem Kantonsratsbeschluss  ü  ber die Geb  ü  hren in Verwaltungs und Zi    vilsachen vom 11. M  ä  rz 1974  1  )  .  4.  Ü  bergangs und Schlussbestimmungen
                        
                        
                    
                    
                    
                § 16 Aufhebung bisherigen Rechts
                            1  Auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes ist das Gesetz  ü  ber  den   Geb  ü  hrentarif   im   Grundbuchwesen   vom   28.   Februar   1980  2  )    aufgeho    ben.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 17 Ä
                            nderung bisherigen Rechts  3  )
                        
                        
                    
                    
                    
                § 18 Anwendbares Recht
                            1  Geb  ü  hrenpflichtige   Gesch  ä  fte   und   Dienstleistungen   werden   nach   neuem  Recht beurteilt, wenn sie nach Inkrafttreten beantragt oder erbracht werden.  1)  BGS  641.1  2)  GS 21, 409  3)  Die  Ä  nderungen sind in den entsprechenden Erlassen publiziert.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 19 Inkrafttreten
                            1  Dieses Gesetz tritt nach Genehmigung durch den Bund  1  )    und nach unbe    n  ü  tzter Referendumsfrist (§  34 der Kantonsverfassung)  oder nach der An    nahme durch das Volk am Tage nach der Ver  ö  ffentlichung im Amtsblatt in  Kraft  2  )  .  1)  Gem  ä  ss Mitteilung des Bundes vom 10. Dez. 2007 er  ü  brigt sich eine Genehmigung.  2)  Inkrafttreten am 22. Dezember 2007
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Ä  nderungstabelle  Nach Beschluss  Beschluss  Inkrafttreten  Element  Ä  nderung  GS Fundstelle  27.09.2007  22.12.2007  Erlass  Erstfassung  GS 29, 577  25.08.2011  01.01.2012  § 10 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 31, 289  02.10.2018  01.01.2019  § 1 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060  02.10.2018  01.01.2019  § 2 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060  02.10.2018  01.01.2019  § 3 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060  02.10.2018  01.01.2019  § 6 Abs. 2  ge  ä  ndert  GS 2018/060  02.10.2018  01.01.2019  § 9 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060  02.10.2018  01.01.2019  § 10 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060  02.10.2018  01.01.2019  § 11 Abs. 1  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Ä  nderungstabelle  Nach Artikel  Element  Beschluss  Inkrafttreten  Ä  nderung  GS Fundstelle  Erlass  27.09.2007  22.12.2007  Erstfassung  GS 29, 577
                        
                        
                    
                    
                    
                § 1 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                § 2 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                § 3 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                § 6 Abs. 2 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                § 9 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                § 10 Abs. 1 25.08.2011
                            01.01.2012  ge  ä  ndert  GS 31, 289
                        
                        
                    
                    
                    
                § 10 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060
                        
                        
                    
                    
                    
                § 11 Abs. 1 02.10.2018
                            01.01.2019  ge  ä  ndert  GS 2018/060