Gegenrechtserklärungen der Regierungen der Kantone Aargau und Waadt betreffend Befreiung von den Erbschafts- und Schenkungssteuern
                            Gegenrechtserklärungen  der Regierungen der Kantone Aargau und  Waadt betreffend Befreiung von den Erbschafts-  und Schenkungssteuern  Vom 18./25. Februar 1938  Der Regierungsrat des Kantons Aargau,  gestützt  auf  §  9  der  Vollziehungsverordnung  vom  16.  Februar  1928  zum  Gesetz  betreffend  die  Erbschafts-  und  Schenkungssteuer  vom  16.  Februar
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1922,  beschliesst:  I.  Die  Steuerbefreiung  gemäss  §§  3  und  4  des  Gesetzes  vom  16.  Februar
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1922  betreffend  die  Erbschafts-  und  Schenkungssteuer  finden  entspre-  chende  Anwendung  auf  Vermögenszu  wendungen  durch  letztwillige  Ver-  fügung oder Schenkung von Einwohnern des  Kantons Aargau zu Gunsten  des  Kantons  Waadt,  waadtländischer  Gemeinden,  staatlich  anerkannter  Landeskirchen,  staatlich  unterstützter  wohltätiger  Anstalten  und  privater  wohltätiger oder gemeinnütziger In  stitutionen des Kantons Waadt.  II.  Die Gegenrechtserklärung kann jederzeit unter Beachtung einer Frist von 6  Monaten gekündigt werden.  III.  Dieser Beschluss tritt sofort in Kraft.  AGS 1996 S. 227
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Aarau, den 18. Februar 1938  Im   Namen des Regierungsrates  Der Landammann:  S  TUDLER  Der Staatsschreiber:  D  R  .  H  EUBERGER  Der Staatsrat des Kantons Waadt,  gestützt auf Art. 6 Buchstabe c und  d des Gesetzes vom 27. Februar 1911  über die Erhebung von Erbschaftssteuern,  gestützt auf die Gegenrechtserklär  ung des Regierungsra  tes des Kantons  Aargau vom 18. Februar 1938,  gestützt auf den Antrag  des Finanzdepartementes,  beschliesst:  Art. 1  Auf  Basis  der  Gegenseitigkeit  wird  die  vollständige  Befreiung  von  der  Erbschaftssteuer  gewährt  für  Sc  henkungen,  Erbschaften  und  Vermächt-  nisse zu Gunsten  a)    des Staates Aargau,  b)    der aargauischen politischen Gemeinden,  c)    der aargauischen Landeskirch  en und ihrer Kirchgemeinden,  d)    der  juristischen  Personen  des  ö  ffentlichen  und  privaten  Rechts,  die  ihren  Sitz  im  Kanton  Aargau  habe  n  und  wohltätigen,  erzieherischen  oder öffentlichen Zwecken dienen.  Art. 2  Die  unter  Art.  1  Buchstabe  d  erwähnten  juristischen  Personen  des  Privat-  rechts  haben  ein  Gesuch  um  Steuer  befreiung  an  das  Finanzdepartement  des Kantons Waadt zu richten und den N  achweis zu erbringen, dass sie im  Kanton Aargau von der Entrichtung de  r Erbschaftssteuer befreit sind.  Art. 3  Das  Gegenrecht wird vom Kanton Waadt  gewährleistet. Es kann jederzeit  auf 6 Monate gekündigt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 4
                            Der  vorliegende Beschluss tritt sofort in   Kraft. Das Finanzdepartement ist  mit dem Vollzug beauftragt.  Erlassen,  mit  dem  Siegel  des  Staatsr  ates,  in  Lausanne  am  25.  Februar
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1938:                                                                      Der  Präsident:  M.  B  UJARD  (Siegel)  Kanzler:  P.  A  GUET