Weisungen über den Bau und die Ausstattung von Schulanlagen
                            SRSZ 31.1.2000  1  (Vom 1. April 1987)  Der Erziehungsrat,  gestützt auf § 18 Abs. 2 der Verordnung über die Volksschulen vom 25. Januar
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1973  2   ,  beschliesst:  I. Allgemeines  §   1  Geltungsbereich  Diese  Weisungen  gelten  f  ü  r  Neu-,  Erweiterungs-  und  Umbauten  sowie  f  ü  r  die  Ausstattung von Schulanlagen der Volksschulen.  §   2  Lage
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Schulbauten  sollen  in  freistehender,  verkehrsg  ü  nstiger,  ruhiger  und  sonniger  Lage erstellt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Die N  ä  he emissionsstarker Betriebe und Anlagen ist zu meiden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Die Schultr  ä  ger ber  ü  cksichtigen im Rahmen der Planung k  ü  nftige Schulstand-  orte und sichern diese.  §   3  Gefahren
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Schulanlagen  sind  ben  ü  tzerfreundlich,  sicher  und  risikoarm  auszugestalten.  Gefahrenquellen sind zu vermeiden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Die Schulanlagen sind f  ü  r Invalide zu erschliessen (Zugang, Korridore, Schul-  r  ä  ume, Abort).  §   4  Landbedarf
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Schulbauten  einschliesslich  Nebenanlagen  sollen  je  Sch  ü  ler  20-40  m  ²    Land-  fl  ä  che aufweisen sowie angemessene Pausen- und Spielpl  ä  tze.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Der Trockenturnplatz kann als Pausen- und Spielplatz benutzt werden.  §   5  Gesetzliche Vorschriften  Es sind die gesetzlichen Vorschriften zu beachten, so insbesondere  -  die Bauvorschriften des Bundes, des Kantons und der Gemeinde,  -  die  Sicherheitsvorschriften,  so  z.  B.  betreffend  Feuer-,  Blitz-  und  Wasser-  schutz,  -  die hygienischen Vorschriften.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  §   6  Kunst  Schulanlagen sind mit k  ü  nstlerischem Schmuck auszustatten.  II. Schulgeb  ä  ude  §   7  Bauart
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Die Schulh  ä  user haben den Anforderungen der Schule gerecht zu werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Die  Schulh  ä  user  sind  nach  p  ä  dagogischen,  hygienischen,  wirtschaftlichen,  sicherheitstechnischen und architektonischen Erkenntnissen zu gestalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Positive Erfahrungen bereits bestehender Anlagen sind auszuwerten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4   Schulr  ä  ume sollen eine behagliche und wohnliche Atmosph  ä  re ausstrahlen.  §   8  Bauweise
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Die  Schulh  ä  user  sind  in  der  Regel  massiv  zu  erstellen,  und  gut  gegen  Schall  und  W  ä  rmeverlust  zu  isolieren.  Schulpavillons  sollen  nur  ausnahmsweise  und  dann auch in Beachtung dieser Weisungen erstellt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Schulh  ä  user  sollen  nicht  mehr  als  vier  Geschosse  aufweisen,  Kellergeschoss  f  ü  r allgemeine R  ä  ume nicht gerechnet.  §   9  Eing  ä  nge
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Die  Eing  ä  nge  der  Schulh  ä  user  sind  mit  Windfang  und  Einrichtungen  zur  Schuhreinigung zu versehen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Gr  ö  ssere Schulbauten sollen mehrere Eing  ä  nge und Treppenh  ä  user aufweisen.  Schulfremde Geb  ä  udeteile sind getrennt zu erschliessen.  §   10  Treppen
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Treppen  sollen  gerade  angeordnet  und  durch  Podeste  unterbrochen  werden.  Die Stufen sollen mindestens 120 cm breit sein.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Die  Steigung  soll  nicht  mehr  als  17  cm,  die  Auftrittfl  ä  che  nicht  weniger  als
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            29 cm betragen.  §   11  Korridore
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Die Haupt- und Seiteng  ä  nge haben eine Breite von wenigstens 2 m aufzuwei-  sen und sind gut zu belichten und zu bel  ü  ften.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Je Klassenzimmer ist eine Korridorfl  ä  che von mindestens 20 m  ²   f  ü  r die Garde-  robe auszuscheiden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            SRSZ 31.1.2000  3  §   12  Garderoben  Schulanlagen  sind  mit  Garderobeeinrichtungen,  Sitzb  ä  nken  und  Schuhrosten  ausserhalb der Unterrichtsr  ä  ume zu versehen. In der Regel ist f  ü  r jedes Klassen-  zimmer eine eigene Garderobe anzubieten.  §   13  Aborte
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Die Abortanlagen inkl. Vorr  ä  ume sind f  ü  r Knaben und M  ä  dchen zu trennen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Abortanlagen  sind  gut  zu  bel  ü  ften  und  zu  belichten  und  mit  Wassersp  ü  lung,  Heizung und Handwaschgelegenheit auszur  ü  sten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   F  ü  r je 20 M  ä  dchen und je 40 Knaben ist ein Sitz, f  ü  r je 20 Knaben ein Pis-  soirstand erforderlich.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4   B  ö  den  und  W  ä  nde  sind  zu  pl  ä  tteln  oder  so  zu  gestalten,  dass  sie  leicht  zu  reinigen sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5   Die T  ü  ren der Vorr  ä  ume der Abortanlagen sind mit Selbstschliessern zu verse-  hen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6   F  ü  r die Lehrerschaft sind separate Aborte zu erstellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7    Das  Invaliden-WC  ist  im  Eingangsbereich  und  wom  ö  glich  auf  jedem  Stock  anzuordnen.  §   14  Heizung  Die Heizvorrichtung der Schulh  ä  user hat eine Zimmertemperatur von 20  °   Celsi-  us  zu  gew  ä  hrleisten.  Umweltfreundliche  und  energiesparende  Heizungen  sind  anzustreben.  §   15  L  ü  ftung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   S  ä  mtliche Schulr  ä  ume m  ü  ssen einwandfrei gel  ü  ftet werden k  ö  nnen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Gen  ü  gend Frischluft ist auch den Nebenr  ä  umen und den Korridoren zuzuf  ü  h-  ren.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Klimaanlagen sind zu vermeiden.  §   16  B  ö  den  Die  B  ö  den  sind  mit  einem  strapazierf  ä  higen  und  gleitsicheren  Belag  zu  verse-  hen.  §   17  Handl  ä  ufe  Handl  ä  ufe sind mindestens 90 cm ab Fertigboden anzuordnen.  §   18  T  ü  ren  Die T  ü  ren aller Schulr  ä  ume und Korridore m  ü  ssen sich in Fluchtrichtung  ö  ffnen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  §   19  Fenster
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   In allen Schulr  ä  umen sollen die Fenster einen F  ü  nftel der Bodenfl  ä  che betra-  gen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Fenster  sind  m  ö  glichst  nahe  unter  die  Zimmerdecke  zu  f  ü  hren.  Die  H  ö  he  der  Fensterbr  ü  stung hat 90 cm zu betragen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3    Durch  geeignete  Anordnung  der  Bauten,  Auswahl  von  Materialien  und  Kon-  struktionselementen  ist  eine  m  ö  glichst  gute  Belichtung  aller  R  ä  ume  anzustre-  ben.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4    Fenster  sind  mit  Vorrichtungen  f  ü  r  Sonnenschutz  und  zum  Verdunkeln  zu  versehen.  §   20  W  ä  nde  Einzelne Wandfl  ä  chen sind so auszugestalten, dass sie f  ü  r Bilder, Wanddarstel-  lungen, Steckw  ä  nde und dergleichen benutzt werden k  ö  nnen.  III. Klassenzimmer  §   21  Situierung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Klassenzimmer sind in der Regel nach S  ü  dwesten/S  ü  dosten zu orientieren.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Bei ausreichender Querbelichtung ist eine andere Situierung zul  ä  ssig.  §   22  Raummasse
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Das Normalklassenzimmer misst mindestens 75 m  2  und weist eine dem Quad-  rat angen  ä  herte Rechteckform auf.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Bei einseitiger Belichtung ist eine Zimmertiefe von maximal 7,5 m zul  ä  ssig.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Die lichte Raumh  ö  he betr  ä  gt mindestens 3 m.  §   23  Akustik
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Die Nachhallzeit in Schulzimmern darf maximal 1.0 Sekunden betragen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Auch  die  W  ä  nde  und  Decken  der  ü  brigen  R  ä  ume  der  Schulanlagen  sind  schallhemmend auszugestalten.  §   24  Beleuchtung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Die Beleuchtung soll den jeweiligen Leits  ä  tzen der Schweizerischen Lichttech-  nischen Gesellschaft entsprechen und die wohnliche Atmosph  ä  re der Schulanla-  ge unterst  ü  tzen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   F  ü  r die Raumgestaltung sind heIle Farben zu w  ä  hlen. Spiegelnde Oberfl  ä  chen  sind zu vermeiden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3    Das  nat  ü  rliche  und  k  ü  nstliche  Licht  soll  von  oben  schr  ä  g,  vorzugsweise  von  links, auf die Arbeitspl  ä  tze fallen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            SRSZ 31.1.2000  5
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4    Die  k  ü  nstliche  Beleuchtung  soll  im  Bereich  der  Arbeitspl  ä  tze  in  Klassenzim-  mern  300  Lux  betragen.  Spezialr  ä  ume  wie  Zeichens  ä  le,  sollen  mit  750  Lux  Beleuchtungsst  ä  rke  ausgestaltet  sein.  Die  k  ü  nstliche  Beleuchtung  muss  grup-  penweise zur Anpassung an das  ä  ndernde Tageslicht schaltbar sein.  §   25  Mobiliar  Das Normalklassenzimmer hat an Einrichtungen:  -  Pulte und St  ü  hle f  ü  r die Sch  ü  ler, die der Gr  ö  sse der Sch  ü  ler anpassbar sein  m  ü  ssen und nicht zu Haltungssch  ä  den f  ü  hren d  ü  rfen  -  Lehrerpult, abschliessbar  -  Lehrerstuhl  -  Wandschr  ä  nke (Normaltypen mit minimal 8 m  3  Raum)  -  Buchwandtafel, verschiebbar  -  Streifenwandtafel  -  Bilderleisten  -  Ansteckw  ä  nde/Moltonw  ä  nde  -  Kartenz  ü  ge  -  Anschl  ü  sse f  ü  r Radio, TV und Projektionsapparat  -  Projektionswand, mindestens 1.5 x 1.5 m  -  Ablagefl  ä  chen oder Arbeitssimse, auf Korpus oder Fensterbank  -  Wandbrunnen  §   26  Gruppenr  ä  ume  F  ü  r je drei Klassen ist ein Gruppenraum von mindestens 25 m  2   vorzusehen.  §   27  Spezialr  ä  ume  Bei Schulanlagen ist der Bedarf an folgenden Spezialr  ä  umen und Einrichtungen  zu  ü  berpr  ü  fen:  a)   Handarbeits-, Werk- und Materialr  ä  ume f  ü  r Knaben und M  ä  dchen  b)   Hauswirtschaftsr  ä  ume (Schulk  ü  che mit Nebenr  ä  umen und Theoriezimmer)  c)   Sprachlabor/Sprachlernanlage  d)   Mehrzweckr  ä  ume (Grossraum)  e)   Rektorats- oder Schulverwaltungszimmer  f)   Lehrerzimmer  g)   Bibliothek/Mediothek/lnformatik  h)   Physik- und Chemiezimmer  i)   Naturkundezimmer  k)   Sing- und Zeichens  ä  le  l)   Musik- und Musik  ü  bungszimmer  m)  Aufenthaltsr  ä  ume f  ü  r Sch  ü  ler  n)   Putz- und Putzmaterialr  ä  ume  o)   Velost  ä  nder (  ü  berdeckt) oder Einstellr  ä  ume  p)   Schulmaterialraum (Lager f  ü  r Lehrmittel und Material)  q)   Fotolabor  r)   Telefonkabine  s)   Besprechungszimmer f  ü  r Elterngespr  ä  che  t)   Arbeitsraum f  ü  r den Abwart
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  §   28  Kinderg  ä  rten  Kinderg  ä  rten sind gem  ä  ss den Richtlinien des Schweizerischen Kinderg  ä  rtnerin-  nenvereins einzurichten.  §   29  Turnanlagen  F  ü  r Turnhallen, Lehrschwimmbecken und Turnger  ä  te gelten die diesbez  ü  glichen  Vorschriften.  IV. Umgebung  §   30  Zuordnung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Schulanlage,  Schulr  ä  ume  und  Umgebung  sollen  einander  derart  zugeordnet  sein, dass ein ruhiger und st  ö  rungsfreier Schulbetrieb gew  ä  hrleistet ist.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Spielpl  ä  tze  sollen  nicht  auf  der  Fensterseite  der  Klassenzimmer  plaziert  wer-  den.  §   31  Pausenanlage
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Wo  die  Verh  ä  ltnisse  es  gestatten,  sind  gedeckte,  einseitig  gegen  Wind  und  Wetter gesch  ü  tzte Pausenhallen zu erstellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Zum Pausenplatz geh  ö  rt in der Regel ein Trinkbrunnen.  §   32  Parkpl  ä  tze  F  ü  r  Lehrpersonen  und  Besucher  sind  eine  angemessene  Anzahl  Parkpl  ä  tze  zu  erstellen.  V. Schlussbestimmung  §   33  Ver  ö  ffentlichung, Inkrafttreten
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1    Diese  Weisungen  werden  im  Amtsblatt  ver  ö  ffentlicht  und  in  die  Gesetzsamm-  lung aufgenommen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Sie treten am 1. April 1987 in Kraft.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3    Die  Weisungen  des  Erziehungsdepartementes  vom  1.  Oktober  1970  3    werden  aufgehoben.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   GS 17-665.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   SRSZ  611.210.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   nicht ver  ö  ffentlicht.