Verordnung zum Schutze der Gebiete Sägel und Schutt sowie des Lauerzersees
                            (Vom 16. Dezember 1986)  Der Regierungsrat des Kantons Schwyz,  gestützt  auf  §  3  bis    der  Verordnung  vom  29.  November  1927  betreffend  den  Natur  -  und Heimatschutz und die Erhaltung von  Altertümern und Kunstdenkmä-  lern  2  , Art. 17 Abs. 1 des Bundesgesetzes vom 22. Juni 1979 über die Raum-  planung,  3   Art. 3 Abs. 2 und Art. 25 Abs. 3 des Bundesgesetzes vom 3. Oktober
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1975 über die Binnenschiffahrt  4   und § 2 Abs. 2 Buchstaben a und b der Kan-  tonalen Vollzugsverordnung vom 25. Oktober 1979 zum Bundesgesetz über die  Binnenschi  ffahrt,  5  beschliesst:
                        
                        
                    
                    
                    
                I. Zweck und Geltungsbereich
§ 1 Zweck
                            1   Die Gebiete Sägel und Schutt sowie Teile der Ufer und angrenzender Wasser-  flächen des Lauerzersees werden als geschützt erklärt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Der Schutz bezweckt, diese Gebiete in ihrer Eigenart und als Lebensraum einer  möglichst vielfältigen Pflanzen-  und Tierwelt zu erhalten und zu pflegen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 2 Geltungsbereich
                            1   Das Schutzgebiet umfasst das im Plan Massstab 1:5000 vom 16.  Dezember
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1986 abgegrenzte Gebiet und wird in folgende vier Zonen unterteilt:  Wasserzone  Naturschutzzone  Umgebungszone  Waldschutzzone
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Die Grenzen des Schutzgebietes und, soweit erforderlich, die Zonenabgrenzung  werden in Absprache mit den Grundeigentümern  im Gelände markiert.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Der Schutzplan ist Bestandteil dieser Verordnung.
                        
                        
                    
                    
                    
                II. Zonenvorschriften
§ 3 Allgemeines
                            1   Innerhalb des Schutzgebietes sind alle Vorkehren gestattet, die dem Schut  z-  zweck nicht entgegenstehen. Die zeitgemässe und zweckmässige landwir  tschaf t-  liche  und  forstwirtschaftliche  Nutzung  ist  im  Rahmen  der  Zonenvorschriften  gewährleistet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Untersagt sind:  a)  das Errichten von Bauten und Anlagen aller Art;  b)  das Campieren ausserhalb von bewilligten Campingplätzen sowie das Lagern,  ausgenommen auf öffentlichen Rast  -  und Badeplätzen sowie auf überbauten
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            gänglichen oder mit Wohnhäusern überbauten privaten Grundstücken aus;  d)  das Anfachen von Feuern, ausgenommen jenes auf bewilligten Feuerstellen  und im Rahmen der zulässigen land-  und forstwirtschaftlichen Nutzung;  e)  das Liegenlassen und Wegwerfen von Abfällen und dergleichen;  f)   das freie Laufenlassen von Hunden;  g)  das Einfangen oder Stören freilebender Tiere;  h)  die Beseitigung von Hecken, Feld-  und Bachufergehölzen unter Vorbehalt der  periodischen Niederhaltung;  i)  das Aufforsten oder Anlegen von Baumbeständen ausserhalb des Waldes;  k)  das Fahren und Parkieren durch Unbefugte; vom Verbot ausgenommen i  st  die Sägelstrasse.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 4 Betreten
                            1   Das Schutzgebiet darf nur auf den markierten, im Schutzplan aufgeführten  Wegen betreten werden. Vom Betretungsverbot gelten folgende Ausnahmen:  a)  gemähte oder abgeweidete Gebiete dürfen in der Zeit vom 15. November bis
                        
                        
                    
                    
                    
                1. März betreten werden;
                            b)  den Grundeigentümern und deren Beauftragten ist das Betreten ihrer Parzel-  len unter Beachtung der Schutzvorschriften jederzeit gestattet;  c)  für die Ausübung der Patentjagd und der Patentfischerei kann das Schutzge-  biet nach Massgabe der jährlichen Jagd-  und Fischereivorschriften betr  eten  werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Der  im Schutzplan speziell gekennzeichnete Weg bei der Altersheimliegen-  schaft Steinen darf in der Zeit vom 1. Juni bis zur ordnungsgemässen Mahd  nicht be  gangen werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Über die Erteilung weiterer Ausnahmen befindet das zuständige Departement.  Ausnahmen  kommen insbesondere in Betracht für naturwissenschaftliche E  x-  kursionen und Untersuchungen sowie für das Schneiden von Schilf im Rahmen  traditioneller Fasnachtsbräuche. Das Einverständnis  des Eigentümers oder Päch-  ters sowie weitergehende privatrechtliche Beschränkungen bleiben vorbe  halten.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 5 Bauten und Anlagen
                            1   Als Bauten und Anlagen im Sinne dieser Verordnung sind alle Arten von Hoch-  und  Tiefbauten,  Um  -  und  Anbauten,  Erholungseinrichtungen,  Freileitungen,  Verkehrseinrichtungen sowie Geländeveränderungen (wie Ablagerungen, Abgr  a-  bungen, Materialentnahmen) zu verstehen. Arbeiten zum Unterhalt bestehender  Bauten und Anlagen insbesondere von Leitungen, Wegen und Entwässerungsgr  ä-  ben sind gest  attet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Das Abtragen von Felsblöcken ist bewilligungspflichtig. Davon ausgenommen  sind Steine, die weniger als 20cm aus dem gewachsenen Terrain herausragen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Das Aushubmaterial aus dem Grabenunterhalt darf zerkleinert und verteilt auf  den angrenzenden Flächen abgelagert werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   Die Wa  sserzone bezweckt die Erhalt  ung   und   Verbe  sser  ung eines  natü  rlichen  Seeuferzustan  des.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   In dieser Zone sind das Anle  gen, Stationieren sowie das Dur  chf ahren mit Was-  se rfahrzeu  gen  aller  A  rt  verboten.  Von diesem Verbot si  nd die Seepo  lizei, die  Fischereiaufsicht, die Spor  tfis cher ab Ru  derb  oot   oder Motorb  oot mit stillstehen-  dem Moto  r und die Berufsfische  r aus  genomm  en.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Die I   nhaber von bew  illigten Stati  onieru   ngs      plätz  en sind  bere  chtigt,  durch die  Wa sserzone ein-  und au   szufahr    en.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 7 Naturschut zzone
                            1    Die  Natursc  hut zzone  bezweckt  die  Er  halt  ung   der  Ried-  und  Sch  ilfgebiete,  sowie die teilweise Rü  ckf ühru  ng int   ensiv bewirtsc  hafteter Flä  chen in den ur-  spr üng lichen    Zustand.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Neben den all  gemeinen Besti  mmung  en gelten für sie folgende Nutzungsein-  schrän   kun gen:  a)  Verbot  der  Vornahme  v  on  Melioratio  nen  (Entwä  sser  ungen,  Sprengungen,  Te rrainverä  nderungen usw.  ) und Nutzu  ngs än  der ungen;  b)  Verbot de  r Bodenb  earbeitung;  c)  Weideverbot;  d)  Verbot de  r Verwendung von Dü  nge r, Giftsto  ffen und P  flanzenschutzmi  tteln;  e)  Verbot des Pflückens von Pflanzen,  des Sammelns v  on B  eer en u  nd P  ilzen;  f)  h  öchstens einmalige Mahd der Ried  gebiete im  Zeitraum v  on Mi   tte Septem-  ber bis Mi  tte März.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Die Rückführu  ngsflächen unterst  ehen    den Besti  mmung  en von § 7 Abs. 2 erst  da nn, wenn vom zuständigen Departement eine Unterstellu  ngsv  erfü gung ge  trof-  fen wurde. Bis dahin  gelten die Besti  mmungen v  on § 8. Die Rü  ckführun  gen sind  nach Mög  lichkeit im  gegenseiti  gen Einvernehm  en zu r  ealisieren. Den Be  troffe-  nen stehen die gesetz  lichen Ents  chädigungs- und Abgeltungsanspr  üche zu.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 8 Um gebung szone
                            1    Die  Um  gebung   szone  bezweckt  die  W  ahr ung   des  L   andscha  ftsbildes  und  die  Vermeid  ung von beein  trächtig  enden    und störe  nden Einwir  kungen  auf die Natur-  schut   zzone.  Gesta  ttet  ist  die  intensive  Grünlandnutzung.  Das  Anlegen  von  Äcke  rn is  t untersagt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Am  Nordufer  ist  g  egenüber  der  Naturs  chut  zzone  das  Dü  ngen  in  dem  im  Sc hutzplan speziell gekennzei  chnet   en Bereich untersagt. In d  en übrig  en Gebie-  ten   kann, soweit dies der Schut  zzwe  ck der     Veror  dnung verlang  t, das zustä  ndi ge  Departement das Düngen entl  ang b  enachbarter Riedfl  ächen auf ei  ner Breite v  on  maximal  10 m    unters   agen ode  r bes  chrä  nken.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Beweidete Gebiete sind  geg    en   übe r der Natursc  hut zzone einzuz  äunen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 9 Waldschut zzone
                            1   Die Waldschut  zzone dient der l  ang fristigen Erhaltu  ng  des o  rtstypisc  hen, stand-
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ha fte  Nutzungshiebe  ist  zu  verzi  cht en   und  an  Stelle  von  Anpflanzungen  die  Naturverj  üng ung zu fördern. Es sind die st  andortgemä  ssen Wald  gese  lls cha ften  und a  rtenreichen Waldrände  r zu erhalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Für Holz  nutz  ungen    gelten die Besti  mmungen  der   Forstgesetzg  ebung.  III  . Bew  irtscha  ftungsbei  träge und A  bgelt  ungen
                        
                        
                    
                    
                    
                § 10
                            Die  Aus  richt  ung  von  Bewirtsc  haftungsbei  trägen  und  von  Ab  geltung   en  e  rfolgt  ge  mä ss den Bestimmungen v  on § 3  ter   der Verordnu  ng be  tre ffend den Natur- und  Heimatschutz vom  29. November 19  27  6   sowie der  Verordnung über Bewirt-  scha  ftungsbei  träge und Abgeltun  gen in Naturschutz  gebieten vom 2  . Ju li 1985  7  .
                        
                        
                    
                    
                    
                IV. Schlu ssbes timm ungen
§ 11 Ersat zvornahme
                            Wird die zur Pflege notwendige Nutz  ung   trotz Auffor  deru  ng   unterla   ssen, k  ann  das zuständi  ge Depa  rtement die e  rforder   lichen Ar  beit  en  auf Kost  en  des K  ant ons  durchführen la  ssen. Über die Verwe  nd  ung des Schni  ttgutes ve  rfügt    das zustän-  dige Depa  rtement.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 12 Ausnahmen
                            Das zuständi  ge Depa  rtement kann Ausn  ahm en v  on   den vorste  henden Bestim-  mungen bewi  lligen, wenn d  adurch  der Sc   hut zzw eck   der Veror  dnung nicht beein-  trächtig  t wird. Es kann diese mi  t Auflagen verbi  nden.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 13 Widerha ndl ungen
                            1   Wer dieser Verordn  ung zuwi  der hande   lt  oder die mit ei  ner Bewi  llig ung verbun-  denen Aufl  agen ni  cht e  rfüll  t, hat    auf sei   ne Kost  en den vorschri  ftswi  drigen Zu-  stand zu beseitigen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Das  zustä  ndi ge  Depa  rtement kann dem Pf  lich tigen ei  ne angeme  sse ne Frist  ansetzen u  nd nach deren un  benütztem Ablauf die nötig  en Arbeit  en zur Behe-  bung  des  vorschri  ftswidri  gen  Zust  andes     dur ch  ein   en  D  ritten    auf  Kosten  des  Pflich  tigen vornehmen la  ssen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 14 Strafbestimmungen
                            1   Widerha  ndl ungen    gegen diese Verordnung  oder gestützt dar  auf erla  sse ne Verfü-  gungen werden mi  t Ha  ft ode   r Bu  sse bestra  ft.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Richter  liche Strafentschei   und Erledigung  sverfügungen sind dem zuständi-
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Verwalt    ung sve rfüg  ungen, die in Anwen  dung der vorstehenden Besti  mmungen er-  la ssen  werden,  können  nach  Ma  ssg abe  des  Verwalt  ungsr   echtsp   flegegesetzes  angefochten werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 16 Aufhe bung bisherig en Rechts u nd von öff entli chen We gen
                            1   Mit dem Inkraft  treten dieser Verord  nung w   ird der Regieru  ngsratsbeschlu  ss vom
                        
                        
                    
                    
                    
                5. Januar 1982 über eine Planung szo ne L auerzersee aufgeho ben.
                            9
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Öffentliche W  ege i  nnerhalb  des Sc   hutzgebietes, die im Sc  hut  zplan nicht aufge-  führt sind, werden  auf gehoben.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 17 Inkra fttreten
                            1   Diese Veror  dnung wird im Amtsbla  tt p ublizier  t und in die Geset  zsa mmlung auf-  genommen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   Sie tritt am 1  . Ja nuar   1987 in Kra  ft.  10
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   GS 17-626 mit Ä  nder ung vom 17. Dezember 2  013 (   RRB A   npassung an neue Kanton  sverfas-  sung, GS 23-97).
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   SRSZ    720.110.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   S R 700.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4   S R 747.   201.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5   SRSZ    784.210.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6   SRSZ    720.110.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7   SRSZ    721.110.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            8   Fassung v  om   17. Dezember 2013.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            9   GS 17-349  , 410,    517  .
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            10   Ä nder ung v  om 17   . Dezember  2013 am 1. Januar  2014 (Abl  2013 2  974) in   K raft getreten.